Dieser hochsommerliche 13. Juni 2025 wird allen Beteiligten in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Denn dieser Freitag hatte Spektakuläres zu bieten. Aber der Reihe nach:
Wir starten mit 23 blinden Mitgliedern und 10 Helferinnen und Helfern am Hauptbahnhof Münster, wo wir vom Bus der Fahrschule Merschkötter abgeholt und vom Inhaber persönlich zum Flugplatz gefahren wurden. „Merschi“ setzte uns nach der angenehmen Fahrt in seinem schönen Bus pünktlich um 16.30 Uhr am Flugplatz Münster-Telgte ab. Hier warteten nicht nur direkt an der Start- und Landebahn Plätze im Schatten unter großen Sonnenschirmen auf uns, sondern auch eine reichhaltige Kaffee- und Kuchentafel, die das nette Team vom Bistro „Natürlich genießen“, vorbereitet hatte. Zudem war auch der große Kühlschrank mit einem großen Angebot an kalten Getränken gut gefüllt. Das gesellige Beisammensein wurde von Torben Brösel vom “Aero-Club Münster/Münsterland e.V.“ begleitet, der uns fachkundig und ausführlich über alles rund um das Thema „Fliegerei“ informierte und auch die zahlreichen Fragen der Anwesenden beantwortete.
Am Ende der Kaffeetafel machte sich dann aber schon etwas Unruhe breit, denn das erste Highlight des Tages wartete schon – und zwar in Form von drei Flugzeugen des Typs „Cessna 172“ , die die Flugschule “Motorflug Münster e.V.“, zur Verfügung stellte. Dieser Flugzeugtyp kostet neu zwischen 800.000 und 1 Million Euro. Mit 180 PS liegt die Reisegeschwindigkeit bei rund 200 km/h.
Voller Vorfreude ging es dann in Richtung Flugfeld, wo eine der drei Maschinen ertastet und zwei Flugzeuge bestiegen werden konnten. Pro Flug wurden zwei Gäste mitgenommen, die dann von den erfahrenen Piloten zu einem 15-minütigen Rundflug über die City von Münster eingeladen wurden. Von Telgte nach Münster in nur 3 Flugminuten! Auch wenn viele schon mal in großen Jets geflogen sind, so ist das Erlebnis in so einer vergleichsweise kleinen Maschine nochmal ein ganz anderes, wenn man mit dem Kopfhörer im Cockpit sitzt, den ausführlichen Erklärungen des Piloten lauscht und auch den Funkverkehr mit dem Tower verfolgen kann! Und alle, die geflogen sind, kamen restlos begeistert wieder zurück und würden am liebsten direkt nochmal abheben.
Ein großer Dank gilt den Piloten Michael Brüggemann, Jannik Weichert und Klaus-Michael Peppinghaus, die nicht nur während der Flüge, sondern auch danach den Teilnehmern beim ertasten der Maschine sehr ausführlich jedes kleinste Detail erklären konnten.
Danach war aber erstmal eine Stärkung angesagt. Im Imbisswagen des Bistros warteten frische Pommes, Brat- und Currywürste (auch in veganer Ausführung) auf den Verzehr.
In der Zwischenzeit näherte sich nicht nur die Sonne dem Horizont und bereitete sich auf einen traumhaften Sonnenuntergang vor, sondern Thomas Merschkötter und sein Fahrschulteam rollten mit vier Fahrschulwagen verschiedener Hersteller langsam auf das Flugfeld, wo gerade der letzte Rundflug zur Landung ansetzte. Es ist kurz nach 20 Uhr und ab jetzt gehörte die Start- und Landebahn den Autos, von denen der mit bunten Folien verzierte Tesla mit seinen unglaublichen 497 PS natürlich die Hauptattraktion war!
Keiner der Teilnehmer ließ sich die Fahrt in den schnellen Autos, selber am Steuer, entgehen! Denn was im normalen Straßenverkehr undenkbar ist – hier auf dem Flugplatz konnten in den speziellen Fahrschulwagen auch blinde Menschen ein Auto selber fahren und sich damit einen Traum erfüllen! Und es waren auch nicht wenige, die sogar auf über 120 km/h beschleunigten!
Es ist spät geworden und die Sonne schon längst untergegangen, als die Motoren der Fahrzeuge abgestellt wurden. Mit leuchtenden Augen und vielleicht sogar der einen oder anderen Träne, ging es um 23 Uhr zum Bus, um die Heimfahrt zum Bahnhof Münster anzutreten.
Ein herzliches Dankeschön gilt dem „Aero-Club Münster/Münsterland e.V.“, der „Flugschule Motorflug Münster e.V.“, der “ADAC Nordrhein Stiftung“ für die finanzielle Unterstützung, den Fahrlehrern der Fahrschule Merschkötter für die Realisierung eines Traumes, dem „Bistro Natürlich genießen“ für das hervorragende und freundliche Catering, sowie den zahlreichen Helferinnen und Helfern des Blinden- und SehbehindertenVereins Münster und Umgebung.
Die gesamte Veranstaltung wurde vom Team der Lokalzeit–NRW begleitet.