Ein spannender Tag stand am letzten Sonntag im Juli an, denn es sollte die erste inklusive Wanderung des Blinden- und Sehbehindertenvereins Münster und Umgebung mit dem Baumbergeverein werden.
Treffpunkt war der Münsteraner Bahnhof. Von dort mit der Bahn startend ging es mit neun Personen, davon fünf Wanderfreudige des Blinden- und Sehbehindertenvereins Münster und Umgebung in Richtung Hiltruper Bahnhof. Nachdem sich dort zwei weitere Wanderbegeisterte zur Gruppe gesellten, konnte mit der Wanderung gestartet werden. Die Route führte entlang des historischen Rundgangs in Hiltrup. Zahlreiche Stelen, die Einblick in die Geschichte Hiltrups geben, wurden „ersetzt“ durch die Wanderführerin Dorothe Höing vom Baumbergeverein, sie hat die Erläuterungen wiedergegeben, die auch über einen QR-Code abgerufen werden können.
Es sollte bei dieser Wanderung nicht allein um die Historie Hiltrups gehen, denn spannend war es natürlich auch für die sehenden Begleiter vom Baumbergeverein erstmalig zu erfahren, wie es den erblindeten Menschen auf Wanderungen ergeht.
Die Sehenden haben auf dieser Wanderung als sog. Guides agiert. Das heißt, der Guide geht voraus, der/die blinde Person ist einen halben Schritt hinter ihm und hält sich am Rucksack oder dem Oberarm des Guides fest. Dadurch übertragen sich die Bewegungen. Blinde Menschen spüren, wenn sich der Gang des Führenden verändert.
Wer keinen Körperkontakt möchte, hat aber auch die Möglichkeit, über eine kurze Schnur mit jeweils einer Kugel am Ende, sog. Wanderkugeln, zu führen, um dem erblindeten Menschen Sicherheit und Orientierung zu geben.
Während der Wanderung war es natürlich wichtig, dass die Begleitpersonen auf die Bedürfnisse der blinden Teilnehmenden eingingen und sie den Weg beschrieben, Hindernisse ankündigten und/oder Unterstützung anboten, wo sie erforderlich war.
Beim Abendessen fand der gemeinsame Austausch über das Erlebte statt.
